Prototyp & GT Challenge (fixed) - Road America
Höhen und Tiefen für das Team 5Star
Road America, die dritte Saisonstation der Prototyp und GT Serie. Die 6,515km lange Strecke im Bundesstaat Wisconson bietet alles was das Rennfahrer-Herz begehrt. Hohe Geschwindigkeiten gespaart mit schnellen und langsamen Kurven, abgerundet durch eine tolle Landschaft. In der Zwischenzeit hatte ich die Entscheidung gefällt mich ganz auf die Corvette Wertung zu konzentrieren und ein anderes Auto nur nebenbei zu bewegen. Hier war ich das erste Mal im Prototypen unterwegs, was eine sehr interessante Erfahrung war...
Die ersten Runden im Prototyp waren doch sehr ungewohnt. An das hohe Griplevel und den hohen Kurvenspeed musste ich mich erstmal gewöhnen. Doch nach den ersten kleinen Longrun war die Sicherheit und der Speed vorhanden um den Ausflug in die andere Klasse anzugehen. Im Qualifying konnte ich mich mit einer achtbaren Zeit von 1.49.625 Minuten auch unter den Top 10 platzieren. Lukas legte hingegen noch eine Schippe oben drauf und fuhr mit einer Zeit von 1.49.275 Minuten gleich in die Top 5.
Eine Besonderheit in dieser Woche bot die Tatsache, dass man in der fixed Serie einen Boxenstop einlegen musste da die Benzinmenge per Reglement auf 10kg festgesetzt wurde. Dies machte die Rennnen noch ein bisschen interessanter aber auch gleichzeitig hektischer. Durch den erzwungenen frühen Stop fielen viele der Prototypen gleich in der Anfangsphase wieder hinter die GT Fahrzeuge zurück und mussten diese dann direkt wieder überholen. Ein Faktor den ich von beiden Seiten kennenlernen sollte...
Im ersten Rennen entschied ich mich das Rennen aus der Box aus zu starten um dort direkt Benzin für das gesamte Rennen zu fassen. Dies wurde aber von offizieller Seite abgelehnt und somit musste ich den Feld hinterher eilen und trotzdem den "Pflichtstop" einlegen. Zur Mitte des Rennens fand ich mich trotzdem auf den zweiten Platz wieder, da es in der Anfangsphase mehrere Kollisionen bzw. Unfälle gab. Dann wurde mir jedoch ein zu Überrundender zum Verhängnis, beim Anbremsen auf Kurve 1 verlor derjenige sein Heck und nahm mich direkt mit ins Aus. Die Aufhängung vorne links war zu stark beschädigt, so dass an ein sicheres Weiterfahren nicht zu denken war.
Im zweiten Rennen bekam ich Unterstüzung von meinen Teamkollegen Lukas der direkt vor mit von Position 2 aus ins Rennen ging. Auf Pole war Team Redline Fahrer Darren Marsh (Australia/NZ), der auch sicher das Rennen für sich entschied. Dahinter wurde es hingegen ein munteres Rennen mit einigen Höhen und Tiefen. Den besseren Start konnte ich für mich verbuchen, so fand ich mich dann auch in der ersten Kurve auf Position 2 wieder gefolgt von Lukas. Ich merkte schnell, dass Lukas ein bisschen schneller hätte fahren können. Doch dadurch, dass das Feld so dicht beisammen war konnte ich Lukas nicht ohne die Gefahr selbst weitere Plätze zu verlieren ziehen lassen. Ende der zweiten Runde wurde dies jedoch problemlos beim Boxenstop geregelt. Ich wurde minimal später losgelassen, so dass ich jezt direkt hinter Lukas im Rennen lag.
Die Freude über den geglückten Platzwechsel hielt allesdings nicht lange an. Noch in der gleichen Runde kam es zu einen folgenschweren Fehler eines Corvette Fahrers. Dieser stand quer zur Strecke und fuhr genau in den Moment rückwärts wo Lukas und ich ihn passieren wollten. Lukas wurde direkt an der linken Seite getroffen und musste daraufhin das Rennen aufgeben. Ich konnte den ganze knapp ausweichen, touchierte hierbei aber mit der rechten Seite die Streckenbergrenzung. Der Schaden fiel aber nicht weiter ins Gewicht und so konnte ich das Rennen fortsetzen. Mit Rückstand und ordentlich Adrenalin im Blut begann jetzt eine Aufholjagt. Nach wenigen Runden fand ich mich bereits wieder auf Platz 5. Die Plätze 3 und 4 vor mir waren in einen Zweikampf verwickelt und verloren immer ein paar Zehntel pro Runde. Mit diesen Infos fuhr ich nun eine persönlich schnelle Runde nach der anderen.
Und siehe da, als es schon fast aussichtslos war spielten mir die Gegner in die Hände. Florian Kirchhofer (DE-AT-CH) auf P3 und Paul Ilbrink (Benelux) auf Platz 4 mussten plötzlich Sprit sparen und somit konnte ich kampflos den 3. Platz übernehmen. Und es wurde noch besser, Roderic Kreunen (Benelux) auf Platz 2 liegend musste in der vorletzten Runde nochmal an die Box um nachzutanken. Somit befand ich mich plötzlich auf einen ungefährdeten 2. Platz. Somit hatte das Rennen doch noch ein kleines Happy End für das Team und für mich.
Mit der Corvette ging es dann erstmal wieder eine Performancestufe nach unten. Jetzt hieß es wieder einen sauberen bzw. runden Fahrstil umzusetzen um nicht die Reifen zu "verbrennen". Doch der Umstieg stellt sich als einfacher heraus als andersrum. Im Qualifying konnte ich dann auch gleich wieder eine gute Zeit abrufen und setze mich mit 2.02.084 Minuten auf Platz 5 in der Woche.
Das Grid sah rein von den Zeiten relativ deutlich aus und ich hatte mich eigentlich schon auf ein sehr ruhiges Rennen eingestellt. Der Zweitplazierte der Corvette Klasse David Garcia (Iberia) war mit seiner Quali-Zeit gut 2 Sekunden hinter mir. Doch es sollte sich herausstellen, dass dies nicht viel zu bedeuten hat. Wie schon zuletzt in Watkins Glen zeigte David auch hier, dass er ein echter Racer ist und sein volles Potenzial im Rennen abrufen kann.
Von Position 6 aus ging es schließlich in das Rennen. Direkt vom Start weg gaben mir die anderen Corvette Fahrer zu vestehen, dass es hier keine Geschenke geben wird. Doch abgesehen von den ersten 3-4 Runden, wo ich meine Reifen gegenüber der Konkurenz weniger gut nutzen konnte, war die Konkurenz dann nie wieder wirklich in Schlagdistanz um einen Angriff setzen zu können. In der zweiten und dritten Runde durfte ich dann auch mal kurz die gesamtführung übernehmen. Grund für dieses einzigartige Ereignis waren die frühen Stops der Prototypen. Bei den folgenden Überholmanövern der Prototypen konnte ich mich dann auch gänzlich von meinen direkten Konkurenten lösen und fuhr ein relativ einsames Rennen. David und ich waren dann auch die einzigsten GT Piloten die ohne Rundenrückstand die Zielflagge sahen.
Für die 4. Woche in Laguna Seca ist eine kurze Pause geplant, eh es dann in der 5. Woche nach Suzuka geht.
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